Schwerer Verkehrsunfall S5 KM 38 mit Todesfolge
Gegen 09:23 Uhr am Freitag, den 3. Mai 2024 wurden die Feuerwehren Gedersdorf, Rohrendorf und Grafenwörth mittels SMS- und Sirenenalarmierung zu einem Einsatz gerufen.
Das „Einsatzstichwort“ für diesen verheerenden Einsatz lautete „T2, Menschenrettung 1-2 Personen S5, km 38“. Der Verkehrsunfall befand sich auf der S5, Höhe des Gewerbegebietes der Gemeinde Gedersdorf, in der KG Theiß.
Bei der Anfahrt wurde Tank Gedersdorf durch die BAZ Krems mitgeteilt, dass ein PKW mit einem LKW kollidierte sei und in Brand geraten ist. Am Einsatzort eingetroffen konnte in Bezug auf den Fahrzeugbrand Entwarnung gegeben werden.
Unter den Ersthelfern befand sich ein Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Wien, welcher dem Einsatzleiter der FF Gedersdorf eine übersichtliche Lagefeststellung des Verkehrsunfalles mitteilte. Insgesamt waren ein Silotransporter und ein PKW am Geschehen beteiligt.
Beim PKW war eine Person eingeklemmt und aufgrund der Verletzungen leider noch am Unfallort, vor dem Eintreffen der Rettungskräfte verstorben.
Wir wurden ebenfalls informiert, dass eine weitere Person im PKW nicht ausgeschlossen werden kann.
Der LKW durchbrach den Wildzaun im Straßengraben und landete danach im angrenzenden Acker. Der LKW-Fahrer wurde bereits durch den Notarzt am Straßenrand versorgt. Nach Lageerkundung durch den Einsatzleiter beim PKW, konnte festgestellt werden, dass sich keine weitere Person im KFZ befand, im Anschluss wurde die Lageerkundung beim LKW vorgenommen. Parallel wurde durch die Mannschaft des Tanklöschfahrzeug Gedersdorf der zweifache Brandschutz beim PKW aufgebaut und die Bergeausrüstung vorbereitet.
Die zweit eintreffende Feuerwehr Rohrendorf übernahm die Tätigkeiten am LKW. Bei der Lageerkundung, durch den Gruppenkommandanten des Rüstlöschfahrzeug Rohrendorf, wurde festgestellt, dass der erdanliegende Treibstofftank der Zugmaschine leckgeschlagen ist und bereits Diesel austritt. Es wurde notdürftig mit einer Auffangwanne versucht den restlichen Tankinhalt aufzufangen. Aufgrund des bereits massiv ausgetreten Treibstoffes wurde die Schadstoffgruppe des Bezirks Krems, Stationiert bei der Feuerwehr Krems und die Bezirksverwaltungsbehörde informiert und alarmiert.
Die dritt eintreffende Feuerwehr Grafenwörth mit ihrem Rüstlöschfahrzeug und in weiterer Folge mit Wechsellade- und Versorgungsfahrzeug, übernahmen die Tätigkeiten der Bergung des verunfallten KFZ, sowie Sicherungsmaßnahmen und Organisation der LKW Bergung.
Zeitgleich wurde eine Einsatzleitung mit der Pumpe 2 Gedersdorf eingerichtet, da sich das Schadenausmaß intensiv und langwierig gestaltete.
Aufgrund des trockenen Wetters und der Gegebenheit, dass unmittelbar neben dem verunfallten LKW eine brachliegende Ackerfläche bzw. ein entsprechend befestigter Feldweg vorhanden war, könnte eine Bergung des LKW über diese Flächen erfolgen. Diese Umstände wurden dem Transportunternehmen mitgeteilt, sodass von ebendiesen die Bergung und der Abtransport in Abstimmung mit der Polizei und des Einsatzleiters erfolgen konnte.
Nach Aufnahme und Dokumentation des Unfallortes durch die Polizei mittels Drohne, sowie nach deren Freigabe konnte mit den Bergearbeiten der verstorbenen Person im PKW begonnen werden. Das verunfallte Fahrzeug wurde mit dem Kran des Wechselladefahrzeuges Grafenwörth aus dem Straßengraben gehoben, um in weiterer Folge mit der Öffnung des KFZ zu beginnen. Nach rund einer Stunde, wurde der Leichnam durch das Bestattungsunternehmen übernommen.
Im Anschluss wurde das Fahrzeug bzw. die Fahrzeugteile am Wechselladefahrzeug der FF Grafenwörth verladen und an einem gesicherten Ort abgestellt. Danach wurde noch Ölbindemittel auf der Fahrbahn aufgebracht und durch die Straßenmeisterei die Fahrbahnreinigung mittels Kehrmaschine vorgenommen.
Gegen ca. 12.10Uhr wurde die S5 durch die Polizei für den Verkehr wieder freigegeben, da die LKW Bergung in den angrenzenden Ackerflächen und somit ohne Behinderung des Verkehrs durchgeführt werden konnte.
Parallel zu den Reinigungsarbeiten traf ein, durch das Transportunternehmen beauftragtes Bergeunternehmen, eine Ersatzzugmaschine für den Sattelaufleger sowie ein Werkstättenwagen ein, sodass die LKW Bergung durch diese vorgenommen werden konnte.
In der Zwischenzeit konnten einige Feuerwehrkräfte wieder einrückten, die Feuerwehren Gedersdorf und Grafenwörth unterstützten das Bergeunternehmen bei der Reinigung bzw. Entfernung der umherliegenden Fahrzeugteile des LKW in den Ackerflächen.
Zeitgleich mit dem Eintreffen des Bergeunternehmens trafen auch ein Vertreter der Bezirksverwaltungsbehörde, sowie der Pächter des betroffenen Ackers am Einsatzort ein.
Seitens Behörde wurde die Abgrabung der kontaminierten Flächen angeordnet, welche in Abstimmung mit dem Transportunternehmen und in dessen Auftrag durch ein Entsorgungs- und ein Baggerunternehmen durchgeführt wurde.
Gegen 13.15Uhr konnte das Tanklöschfahrzeug Gedersdorf sowie das Rüstlöschfahrzeug Grafenwörth als letzte Einheiten wieder einrücken und die Einsatzbereitschaft herstellen.
Die Feuerwehr Gedersdorf bedankt sich bei den Feuerwehren Rohrendorf, Grafenwörth, Krems, der Polizei, der Rettungsdienste, der Straßenverwaltung und der Bezirksverwaltungsbehörde für die perfekte Zusammenarbeit bei diesem schweren und psychisch belastenden Schadensereignis.
Ebenso gilt unser Dank dem Entsorgungs- und Erdbauunternehmen für die rasche und unbürokratische Unterstützung.
Die Feuerwehr Gedersdorf spricht auf diesem Wege unser herzlichstes Beileid und Mitgefühl den Familien und den Angehörigen der Verstorbenen aus.
Eingesetzte Kräfte
Feuerwehr Gedersdorf
Feuerwehr Rohrendorf
Feuerwehr Grafenwörth
Schadstoffgruppe des Bezirks Krems
Rettungsdienst mit Notarzt
Polizei
Straßenverwaltung
Journaldienst Bezirkshauptmannschaft
Fotos – feuerwehr.media